Besuch aus Norwegen

Zwei Wochen vor dem Besuch unserer Gastschülerinnen und - schüler aus Askøy in Norwegen war ihre Ankunft das vorherrschende Gesprächsthema. Askøy ist eine Insel, die in der Nähe von Bergen ist. Wir empfanden große Vorfreude und konnten es kaum erwarten. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle bereits Kontakt mit ihren Austauschpartnern aufgenommen, und wir bemerkten ihre sympathische Art, was unsere Vorfreude von Tag zu Tag steigerte. Am 10.03. war es schließlich soweit – wir waren alle aufgeregt und durchdachten jede Einzelheit. Plötzlich erhielten wir eine E-Mail von Herrn Becker, dass die Norwegerinnen und Norweger eine Stunde früher eintreffen würden. Die Aufregung stieg ins Unermessliche. Wir koordinierten uns und trafen uns eine halbe Stunde vor der geplanten Ankunft am Hauptbahnhof. Als der Zug einfuhr, waren wir zunächst unsicher, wie wir auf Englisch kommunizieren sollten. Jeder fuhr mit seinem Gastschüler nach Hause und wurde dort herzlich empfangen. Abends trafen sich kleine Gruppen, um einander besser kennenzulernen.

 

Am Montagmorgen fuhren wir gemeinsam mit Bus und Bahn zur Schule und spielten Kennenlernspiele. Es gab eine harmonische Atmosphäre, und wir alle verstanden uns bestens. Niemand wurde ausgeschlossen und es wirkte, als würden wir uns schon ewig kennen. Auch die norwegischen Lehrer waren freundlich und interessiert an unseren Aktivitäten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Schule fuhren wir zusammen in die Stadt, wurden in zwei Gruppen aufgeteilt und machten eine englischsprachige Stadtführung durch Erfurt für unsere norwegischen Gäste. Nach der Führung aßen wir gemeinsam zu Abend und kehrten dann nach Hause zurück. Abends trafen wir uns auf dem Fußballfeld und spielten Fußball.

Am Dienstag fuhren wir mit dem Zug nach Weimar. Dort erkundeten wir in kleinen Gruppen die Stadt und besichtigten das Wohnhaus von Friedrich Schiller. Die Führung war für unsere norwegischen Gäste etwas schwierig, da sie auf Deutsch war und sie nur wenig verstanden. Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhren wir zurück und verbrachten den Abend mit gemeinsamen Spielen, was aufgrund des Englischsprechens sehr unterhaltsam war.

 

Am Mittwoch gaben wir unseren norwegischen Gästen Einblick in das deutsche Schulsystem, und alle nahmen am Unterricht teil. Nach einer Feedbackrunde stellten wir fest, dass sie in einigen Fächern dasselbe behandelten wie wir und einige Aufgaben lösen konnten. Das Verstehen der deutschen Sprache stellte jedoch eine Herausforderung dar. Nach dem Mittagessen gingen wir ohne Lehrer gemeinsam bowlen, was allen viel Spaß machte.

 

Am Donnerstagmorgen hörten wir in der Schule einen Vortrag von Herrn Leube über das deutsche Schulsystem. Anschließend präsentierten uns die Norweger ihr Schulsystem. Mittags hatten wir Zeit, Vorträge zum Thema "Schule in der Zukunft" zu erstellen. In Gruppen von 4 bis 6 Schülerinnen und Schülern sollten wir unsere Ausarbeitungen am Freitag kreativ präsentieren. Nach unserer freien Arbeitsphase fuhren wir gemeinsam in die Stadt, da die Norwegerinnen und Norweger gerne einkaufen wollten. Sie sagten, dass es in Norwegen keine vergleichbaren Geschäfte gebe und sie vieles online bestellen müssten. Nachdem jeder seine Einkäufe erledigt hatte, gingen wir zusammen mit den Lehrern Pizza essen. Abends trafen wir uns ein letztes Mal und genossen die Zeit gemeinsam.

 

Am Freitagmorgen präsentierten alle ihre Ideen zur Schule der Zukunft, und wir schrieben anschließend alle einen kurzen Brief mit unserem Feedback. Da wir noch viel Zeit hatten, bevor der Zug nach Frankfurt abfuhr, trafen wir uns gemeinsam in Büßleben und genossen die letzten Stunden. Am Nachmittag trafen wir uns am Hauptbahnhof und verabschiedeten uns voneinander. Es war zwar eine kurze Zeit, die wir gemeinsam verbrachten, aber der Abschied fiel dennoch schwer. Bei einigen flossen ein paar Tränen. Insgesamt können wir sagen, dass es eine wundervolle Woche war, für die wir sehr dankbar sind, dass wir sie erleben durften.

 

Mia Wilhelm, 10b